Auf dieser Seite stelle ich euch die Schneckengedichte "Schnecken" und "Das Schneckenhaus" vor. Zu beiden Gedichten gibt es auch ein Video!
Schnecken
Hier im Garten, nach dem Regen,
trifft man sie auf vielen Wegen.
Kriechen leis' aus allen Ecken -
Wen ich mein? Na klar, die Schnecken.
Sagt mal! Hat die
Schnecke Beine,
oder Arme? Ich seh' keine.
Dafür hat sie, kaum zu glauben,
lange Fühler mit zwei Augen.
Diese kann sie herrlich
strecken,
sucht nach Dingen, die ihr schmecken.
Reife Früchte, Salatpflanzen,
lassen's Schneckenherzchen tanzen.
Manche Schnecke muss
doch immer
Küche, Bad und Kinderzimmer,
ja ihr ganzes Häuschen tragen.
Würdet ihr euch das auch wagen?
Schneckenhäuser gibt es
runde,
spitze, flache, herrlich bunte.
Manche hat kein Haus dabei,
nein, sie geht als Nackedei.
© Thomas Koppe, 2013
Schneckenhaus
Eine kleine Weinbergschnecke,
trug ihr Häuschen eine Strecke.
Blieb dann aber wütend stehn
und wollt' nicht mehr weitergehn.
Warum soll ich's Häuschen tragen?
Hörte man sie lauthals fragen.
Niemand schleppt in freien Stücken,
stets sein Häuschen auf dem Rücken!
Stell dir vor: Du trägst dein Haus
und Oma guckt zum Fenster raus.
Doch auf einmal schien die Sonne -
für uns alle eine Wonne -
für die Schnecke aber nicht,
scheut sie doch das Sonnenlicht.
Und so zog sie sich, voll Glück,
eins, zwei, drei, ins Haus zurück.
Seitdem ist der Schnecke klar,
ein Haus vor Ort ist wunderbar.
© Thomas Koppe, 2023