Das Gedicht "Sechs Häschen" möchte ich euch im Video als Fingerspiel vorstellen. Lustig wird es dann weiter unten bei den "Zwölf Pferden".
Sechs Häschen
Sechs Häschen, die leben bei uns hinterm Haus.
Sechs Häschen und jedes sieht ganz anders aus.
Das erste ist wuschlig, mit ganz langem Fell.
Das zweite ist kuschlig und hüpft wirklich schnell.
Das dritte, ja das hat ein Näschen, so klein.
Das vierte, das schläft nach dem Frühstück schnell ein.
Das fünfte verkriecht sich sehr gern’ unterm Stroh.
Das sechste, das macht mich doch immerzu froh.
Und dann, gestern Abend, oh wehe, oh Schreck.
Da war plötzlich eines der sechs Häschen weg.
Die anderen suchten, ja an jedem Ort.
Dort oben, dort unten – das Häschen war fort.
Da war es ganz stille und leis’ in der Nacht.
Und alle hier haben ans Häschen gedacht.
Wo war es geblieben, wo konnte es sein?
Und jeder der wünschte, es käm’ wieder heim.
Ganz zeitig, heut’ morgen, ja hört liebe Leut’.
Da zählte ich all’ unsre Häschen erneut.
Ich sah gleich das erste, mit wuschligem Fell.
Das zweite war auch da und hüpfte ganz schnell.
Das dritte sah ich, mit dem Näschen so klein.
Das vierte, das schlief wohl gerad’ wieder ein.
Das fünfte versteckte sich unter dem Stroh.
Das sechste war auch da und machte mich froh.
© Thomas Koppe, 2012
Zwölf Pferde
Text: Thomas Koppe
Zwölf Pferde ritten im Galopp.
Da sagte eins der Pferde: „Stopp!
Ich werd’ hier stehen bleiben,
ihr könnt ja weiter reiten.“
Die ander’n Pferde sah’n sich an,
sie stimmten ab und sprachen dann:
„Na gut, wir sind dabei,
heut’ machen wir mal frei!“
Vier Pferde legten sich zur Ruh’,
die andern spielten blinde Kuh
und dann, im Abendrote,
aasen sie Zuckerbrote.
Nur zwölf verdutzte Reitersleut’,
die hat das nicht so sehr gefreut
und konnten’s nicht verstehen -
Was war denn jetzt geschehen?
Sie tobten eine Stunde
und jaulten eine Runde.
Sie schimpften ohne Pause,
dann liefen sie nach Hause.
© Thomas Koppe, 2008